Lange bevor der Ring von Byzanz nach Europa kam, hatte er für die orthodoxen Christen in den königlichen Herrscherhäusern eine große Bedeutung. Ihm wurden mystische Kräfte nachgesagt, die vor allen negativen Einflüssen Schutz boten und positive Auswirkungen für das weitere Leben der Trägerin bedeuteten.
Es handelt sich um einen ungemein fein gearbeiteten Passionsring aus 585/Gelbgold und Colorit. Er stellt die stehende Maria in blauem Mantel dar, die das Jesuskind nicht auf dem linken, sondern, wie auf vielen byzantinischen Ikonen, auf dem rechten Arm trägt. Es folgen unter einem roten Blutstropfen aus Colorit die Geißelruten, dann in weißem, goldgefaßten Colorit die drei Würfel, mit denen die Kriegsknechte um den Mantel Jesu gewürfelt haben, Zange und Hammer, Leiter und Kreuz, schließlich in ein Oval gefaßt das Signum IHS: Jesus Hominum Salvator - Erlöser der Welt oder In Hoc Signo - in diesem Zeichen (wirst du siegen). Über und unter dem Signum befinden sich Symbole, die als Wasser (Taufe) und Kelch gedeutet wurden. Erstaunlich ist, wie auf dem engen Rund eines schmalen Ringes die Passionsgeschichte zusammengefasst wurde.
Der "Irenen Ring" ist im Klostershop erhältlich. Preis auf Anfrage.
Schon zu Lebzeiten hatte diese Frau die Menschen fasziniert, die Walther von der Vogelweide in einem Gedicht überschwänglich als „Rose ohne Dorn“ beschrieb.
Gemeint ist Irene Maria, die als Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos
aus kaiserlichem Haus stammte.
Sie war die Gemahlin des Stauferkönigs Philipp von Schwaben – und so führte sie ihr Lebensweg auch ins Remstal.
Im Alter von nur 28 Jahren starb sie am 27. August 1208, wenige Monate nach der Ermordung ihres Gemahls König Philipp, auf der Burg Hohenstaufen bei der Geburt
ihrer fünften Tochter. Als Gattin des Königs wurde sie im Kloster Lorch, dem Hauskloster und der Grablege der Staufer, beigesetzt. Ihr Grab hat sich nicht erhalten. Ihre sterblichen Überreste ruhen vermutlich mit denen der anderen in Lorch begrabenen Staufer in einer nach dem Brand von 1474 errichteten Tumba inmitten des Langschiffes der Klosterkirche.
Wie kaum eine andere historische Persönlichkeit erfreute sich die byzantinische Kaisertochter Irene schon zu Lebzeiten großer Verehrung und erfuhr in der Folge eine beinahe verklärte Darstellung, was mit ihrer exotischen Herkunft einerseits und ihrem tragischen Schicksal andererseits zusammenhängen mag.